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Wie «Der Ruf der Seele» entstand (1)

February 10, 2025

Im Gespräch mit dem Journalist und Autor Matthias Müller erzähle ich, wie ich zum «Ruf der Seele» fand. Es begann alles mit Runen und der Erkenntnis, dass ich Dinge und Emotionen wahrnehme, die für andere verborgen sind.

Bild: Jeremy Bishop, unsplash

Teil 1: Der Beginn

Teil 2: Die Methode

Teil 3: Die Patienten und die Zukunft

Was sind wichtige Stationen deines beruflichen Werdegangs?

Nach der Volksschule machte ich eine Berufslehre als Werkzeugmacher und liess mich später auch noch zum eidgenössisch diplomierten Marketingleiter ausbilden. Ich war tätig als Technischer Leiter in einem Kunststoffunternehmen und 23 Jahre lang Mitinhaber eines Unternehmens für Formenbau zusammen mit meinem Bruder.

Akademische Ambitionen hast du nicht verfolgt?

Ich habe die Schule nicht als positiv erlebt und war deshalb froh, als ich nicht mehr die Schulbank drücken musste.

Was sind oder waren deine Aufgaben als Unternehmer?

Ich bin jetzt noch im Verwaltungsrat tätig und helfe im Unternehmen aus, wenn es meine Person braucht. Aber unterdessen fokussiere ich mich auf meine Tätigkeit als Therapeut.

Im Unternehmen war ich für alle Aspekte der Kundenbetreuung zuständig, und ich habe mich mit Herzblut in Technik und Innovation engagiert. Daraus sind einige Neuentwicklungen entstanden, die jetzt patentiert sind.

Wie hast du gemerkt, dass da mehr ist, nämlich die Möglichkeit, Menschen zu behandeln und bei der Heilung zu unterstützen?

Ich konnte mit Esoterik und Spiritualität nichts anfangen. Es waren für mich Hirngespinste, etwas, das es nicht gibt, und ich wollte nichts damit zu tun haben. Doch dann entstand vor 20 Jahren eine Situation, die mich beträchtlichem Leidensdruck aussetzte. In dem neuen Haus fühlte sich meine damalige Ehefrau nicht wohl. Da musste etwas geschehen.

Eine Bekannte hat uns damals eine energetische Hausoptimierung empfohlen. Ich glaubte nicht unbedingt daran, aber ich war offen dafür es auszuprobieren. Die Geomantische Optimierung des Hauses erfolgte dann mit einem Spezialisten aus Wien, der dafür Runenenergie nutzte. Er machte eine sogenannte Erdakupunktur, um die Energie im Haus ins Lot zu bringen.

Meine damalige Ehefrau fühlte sich danach wieder wohl und das Bettnässen bei meiner vierjährigen Tochter hörte auf. Das gab mir zu denken, und es hat mich fasziniert, wie schnell die Energie spürbar verändert werden konnte, und welche Wirkungen erzielt werden konnten. Freunden und Bekannten habe ich diese Optimierungen ebenfalls empfohlen. Ich war da meistens dabei, da es mich so interessiert und begeistert hat. So bin ich immer tiefer in diesen Ansatz eingetaucht und besuchte letztlich eine Runenausbildung, die zwei Jahre dauerte.

Dabei habe ich erfahren, dass ich andere Dinge wahrnehme als die anderen Kursteilnehmer*innen. Während einer Meditation habe ich zum Beispiel Sätze gehört, die niemand anders im Raum gehört hat. Ein Beispiel, das mir heute noch in Erinnerung ist: “Wenn du Rolf diese Energie der vierten Rune nicht mit dem Herzen nehmen kannst, wirst du durchdrehen.” Diesen Satz habe nur ich gehört.

Das war der Wendepunkt. Der hat auch Angst ausgelöst, denn ich hatte mich auf etwas eingelassen, was nicht greifbar und erklärbar und nicht mit dem Auge ersichtlich war. Dennoch war klar, dass ich fortan mehr von der unsichtbaren Welt erfahren wollte.

Heute nutze ich die Energie der Runen nur noch selten in persönlichen Behandlungen. Aber die Beschäftigung damit hat mir aufgezeigt, dass ich über die Fähigkeit verfüge zu fühlen, was andere fühlen. Bereits während des Runenkurses konnte ich Behandlungen anbieten, vor allem um blockierte Energie fliessen zu lassen und Energiezentren (Chakren) zu öffnen.

Was ist eine Runenausbildung?

Man befasst sich einen Monat lang mit einer der Energien, die eine bestimmte Rune verkörpert. Da es 24 Runen sind, dauert die Ausbildung auch zwei Jahre.

Runen sind ja Schriftzeichen, wie können sie wirken?

Das Zeichen als solches wirkt. Es strahlt die Energie aus, für die es steht. Bei einer Raumoptimierung zum Beispiel schnitzt man die Rune in ein Holzstück und steckt es dort in den Boden, wo die Runenenergie wirken soll.

Wie ist der Ansatz entstanden, mit dem du heute Menschen heilst?

Das habe ich mir über das konkrete Tun angeeignet. Da ich mich gerne jeder Situation stelle, war und ist es auch immer wieder nötig, neue Wege zu finden, um Patienten Besserung oder sogar Heilung erleben zu lassen. Und manchmal gab es auch Stimmen, die mir Rat gaben. Ein Beispiel: Früher habe ich die Therapie als ein Prozess von Aussen nach Innen verstanden. Aussen liegt das Thema, das Problem. Innen die Lösung mit einer heilen Seele. In einer Sitzung hörte ich dann den Rat, dass ich es genau andersrum angehen sollte. Von der heilen Seele ausgehen und danach das Thema bearbeiten und die Probleme auflösen. So ist der heutige Therapieprozess entstanden.

Was hat dich dazu bewegt, dich auf diese Tätigkeit des Heilens zu fokussieren?

Ich bin überzeugt davon, dass Schmerzen im Körper oder psychische Probleme auf ein nicht beachtetes, unbearbeitetes Thema hinweisen. Sobald das Thema gelöst ist, verschwinden die Beschwerden. Es bereitet mir deshalb grosse Freude, wenn ich jemandem helfen kann, diese Beschwerden abzulegen. Mit meinem Ansatz können wir auch schnell Resultate erzielen. Aus meiner Sicht ist es viel nachhaltiger und effektiver, wenn die Therapie einfach und zielstrebig ist.

Zudem gibt mir die Arbeit eine innere Zufriedenheit, die mir das Unternehmertum nicht geben konnte.

Und diese Tätigkeit kommt auch meinem Bedürfnis entgegen, innovativ zu sein, immer wieder Neues zu entdecken. Ich halte alle Themen für lösbar. Ich suche dazu neue Wege von Behandlungsmöglichkeiten. Also bin ich unentwegt am Forschen und Entdecken.

Gibt es in Bezug auf deine Heiltätigkeit Vorbilder für dich?

Eigentlich nicht, jedoch hat sich in meiner Praxis gezeigt, dass der Ansatz von Thomas Hübl sehr hilfreich ist. Er sagt, dass Traumas von den Vorfahren aufgelöst werden sollen, damit sich der Mensch weiterentwickeln kann. Zum Lösen des Traumas genügen Mitmenschen, mit welchen man das Thema teilen kann.

Text: Matthias Müller / Bild: Jeremy Bishop, unsplash

Zum zweiten Teil des Gesprächs